Kottans Kapelle

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Kottan ermittelt Seriendaten Deutscher Titel: Kottan ermittelt Originaltitel: Kottan ermittelt Produktionsland: Österreich Produktionsjahr(e): 1976–1983 Länge pro Folge: etwa 60–90 Minuten Anzahl der Folgen: 19 in 3 Staffeln Originalsprache: Deutsch/Wienerisch Idee: Helmut Zenker, Peter Patzak Genre: Krimi, Satire Erstausstrahlung: 8. August 1978 auf FS 1 Erstausstrahlung (de): Juli 1980 auf ZDF Besetzung * Peter Vogel: Major Adolf Kottan Folge 1 und 2 * Franz Buchrieser: Major Adolf Kottan in den Folgen 3, 4 und 5 * Lukas Resetarits: Major Adolf Kottan in den Folgen 6 bis 19 * Walter Davy: Dezernatsleiter Paul Schremser * Curt Anatol Tichy: Assistent Alfred Schrammel * Harald von Koeppelle: Dezernatsleiter Alfred Pilch in den Folgen 3 bis 6 * Kurt Weinzierl: Polizeipräsident h. c. Heribert Pilch in den Folgen 7 bis 19 * Bibiana Zeller: Ilse Kottan Folgen 2 bis 19 * Gusti Wolf: Mutter Kottan Folgen 8 bis 19 Kottan ermittelt ist eine satirische österreichische Kriminal-Fernsehserie, die in den Jahren 1976 bis 1983 gesendet wurde. Inhaltsverzeichnis * 1 Entstehungsgeschichte * 2 Inhalt * 3 Folgen * 4 Hintergründe * 5 Musik * 6 Literatur * 7 Weblinks * 8 Quellen Entstehungsgeschichte 1974 schrieb Helmut Zenker die erste Kriminalgeschichte um den Wiener Polizeimajor Adolf Kottan. Als Hörspiel wurde diese Geschichte gemeinsam vom ORF-Landesstudio Niederösterreich und dem SWF produziert[1] und im Frühjahr 1976 gesendet. Im selben Jahr wurde vom ORF auch ein Fernsehspiel produziert („Hartlgasse 16a“), das allerdings Kontroversen über die Art der Darstellung der Polizeiarbeit hervorrief, vor allem seitens der Polizeigewerkschaft. Die Inszenierung und die Darstellerleistungen wurden gelobt, und so wurde schließlich eine ganze Serie in Angriff genommen. Bereits in den ersten Folgen überwog das satirische Element, immer noch im Sinne einer Kritik am Polizeialltag - im Gegensatz zu den späteren Phasen der Serie, die in erster Linie slapstickhafte Elemente betonten. Die Regie führte in allen Folgen Peter Patzak. Ab 1980 wurde Kottan ermittelt auch im ZDF ausgestrahlt. Inhalt Adolf Kottan, am Anfang von Peter Vogel, später von Franz Buchrieser und Lukas Resetarits gespielt, ermittelt für das Wiener Sicherheitsbüro in Österreich. Kottan lebt mit seiner Frau Ilse und seiner Mutter zusammen, die gerne Krimis liest und Theorien über den perfekten Mord entwickelt. Major Kottan ist meistens faul und tollpatschig und immer grob zu seinem übereifrigen Assistenten Schrammel, der sich gerne als Musterpolizist darstellt, aber Kottans Wiener Schmäh nicht versteht. Schrammel meint, sich durch die Lektüre von Krimis weiterbilden zu können und schätzt besonders die Mike Hammer-Romane von Mickey Spillane. Schrammel kann intellektuell nicht immer mit seinen Kollegen mithalten. Der einbeinige Paul Schremser wird später zum Dezernatsleiter berufen und dadurch Kottan vorgezogen, der sich zu dieser Zeit bei Ermittlungen im Ausland aufhält. Kottan benutzt ihn anfangs als Assistenten, er ist zu ihm jedoch viel freundlicher als zu Schrammel. Seine Krücke wird von Schremser mitunter als Maschinengewehr genutzt oder auch dazu verwendet, Flüchtige zu Fall zu bringen. Wenn die drei keine Arbeit haben, machen sie in den Filmen der 1980er Jahre gemeinsam Musik als "Kottans Kapelle". Polizeipräsident Pilch hat ständig Angst um das Ansehen der Polizei; seine größten Gegner sind in den ersten Filmen die Fliegen, die er mit einer Fliegenklatsche erlegt und bei deren Jagd er mehrmals aus dem Fenster seines Büros stürzt. Später ist es der Getränkeautomat auf dem Gang, mit dem Pilch ständig Probleme hat. Pilch nimmt in den späteren Filmen das Verhalten geistesgestörter Personen an, er agiert nicht mehr rational, leidet unter Verfolgungswahn und geht nur in Socken herum. Die Leichen findet seit der Episode Wien-Mitte häufig der Sandler Erwin Drballa, der auf verschiedene Arten mit Kottan in Kontakt tritt. Folgen 1. Hartlgasse 16a 2. Der Geburtstag 3. Wien-Mitte 4. Nachttankstelle 5. Drohbriefe 6. Räuber und Gendarm 7. Die Beförderung 8. So long Kottan 9. Die Einteilung 10. Kansas City 11. Die Entführung 12. Hausbesuche 13. Fühlt wie Du 14. Genie und Zufall 15. Die Enten des Präsidenten 16. Smokey und Baby und Bär 17. Mein Hobby: Mord 18. Der Kaiser schickt Soldaten aus 19. Mabuse kehrt zurück Hintergründe Die Serie zeichnete sich durch zahlreiche Running Gags aus. So z.B. dass in einigen Folgen ein anderer Verkehrsteilnehmer in die geöffnete Fahrertür von Kottans Dienstwagen prallt. Wenn Kottan als „Inspektor“ angesprochen wird, so antwortet er: „Inspektor gibt's kan“ (Inspektor gibt es keinen), da er den Dienstgrad Major bekleidet und es damals in der österreichischen Polizei die Rangbezeichnung Inspektor nicht gab. Mutter Kottan ist ebenfalls keine ganz normale ältere Dame, sondern interessiert sich sehr für Kriminalistik. Sie sammelt die Fehler der Polizei und das Buch, das ihrer Meinung nach in jedem Haushalt vorhanden sein sollte, ist nicht die Bibel, sondern der Band "Die größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte". Reale österreichische Medien kamen in Kottan ermittelt nicht vor. Das TV-Programm war durch eine Fernsehansagerin (gespielt von der tatsächlichen Ansagerin Chris Lohner) geprägt, die gelegentlich das Programm kommentierte, sich an die Zuschauer wandte und immer wieder skurrile Mitteilungen machte (so etwa kündigte sie einmal auf angeblich vielfachen Wunsch des Publikums die Wiederholung einer zehnminütigen Bildstörung an). Auch existierende Zeitungen gibt es nicht, stattdessen gibt es die Österreichische Einheitszeitung, auch ÖEZ genannt. In einer Folge liest Schremser eine chinesische Zeitung. Von Kottan zum Grund befragt, gibt Schremser an, kein Chinesisch zu verstehen, doch man könne in einer österreichischen Fernsehsendung keine österreichische Zeitung verwenden. In der 1981 erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Episode „Kansas City“ lief im ersten Drittel eine Laufschrift über den Bildschirm: Unbekannte Flugobjekte bei Duisburg gelandet. Sondersendung nach diesem Beitrag. Dabei handelte es sich um einen Scherz Patzaks und Zenkers (analog zu Orson Welles' "Krieg der Welten"). Die Stadt Duisburg wurde wegen des damals populären "Tatort"-Kommissars Schimanski, der in Duisburg seine Fälle löste, gewählt. Es folgten die ZDF-Nachrichten, in denen über einen derartigen Vorfall nicht berichtet wurde. Es gab viele Reaktionen der deutschen Zuschauer, die bei der Polizei anriefen und teilweise die Telefonnetze lahmlegten. Es folgte eine Beschwerde beim ORF sowie eine Entschuldigung seitens des Senders. 1981 wurde ein Kinofilm unter dem Titel Den Tüchtigen gehört die Welt gedreht. Er entstand als Koproduktion zwischen den USA und Österreich. In diesem Film spielte wieder Franz Buchrieser die Rolle des Kottan, und Lukas Resetarits die eines kleinen Betrügers, dessen Tochter in zwielichtige Kreise gerät und in einem Pornofilm mitwirkt. Der Amerikaner Frank Gorshin, bekannt als Riddler aus der Batman-Fernsehserie der 60er Jahre, spielt einen Profikiller aus den USA, der engagiert wird, im winterlichen Wien einen lästigen Zeugen zu eliminieren. Dabei gerät er unerwartet in Schwierigkeiten, mit denen er zuvor nicht gerechnet hatte. Er sieht sich zu einer Geiselnahme gezwungen, kann aber der angerückten Polizei entkommen. Kottan ermittelt in Politkreisen und kommt einem Skandal auf die Spur, der entfernt an den AKH-Skandal erinnert (dessen tatsächlicher Aufdecker Alfred Worm tritt in einer Szene als Journalist auf). Am Schluss muss Kottan erkennen, dass sein wichtigster, in Haft befindlicher Zeuge offenbar in seiner Zelle Selbstmord begangen hat, indem er mit dem Kopf gegen die Wand gerannt ist. Im Unterschied zu den Kottan-TV-Filmen ist Den Tüchtigen gehört die Welt ein deutlich ernsterer Film mit vielen melancholischen Untertönen. Zudem zeigen Zenker und Patzak das von Politskandalen erschütterte Österreich der späten 1970er und frühen 1980er Jahre. Die in der Fernesehserie als Kottans Frau auftretende Bibiana Zeller ist hier als Politikerin zu sehen, die zu den Auftraggebern des Mörders gehört. Musik Die Hintergrundmusik waren meist Oldies aus den 50er, 60er und 70er Jahren, wie zum Beispiel von Elvis Presley oder den Beatles. Dabei nahmen die Stücke häufig satirischen Bezug auf das Geschehen des Films. So wird beispielsweise eine Szene, in der Polizeipräsident Pilch den verhassten Getränkeautomaten auf den Hügel einer Müllkippe schleppt, mit dem Beatles-Song "The Fool on the Hill" unterlegt. In der Fernsehserie gab es auch eine Band, "Kottans Kapelle", die mit Rostige Flügel sogar einen Hit landete. Kottans Kapelle nahm diesen Song 1984 gemeinsam mit Hans Krankl auf. Der Text des Liedes stammt vom Serienautor Helmut Zenker, die Musik wurde von Bob Merrill komponiert (Rusty Old Halo). Die Musik zum Fernsehspiel ("Hartlgasse 16a") stammt von Georg Danzer. Literatur * Dieter Gölsdorf: Kottan Mania. Ein Führer durch den Wahnsinn der Kultserie „Kottan ermittelt“ von Peter Patzak und Helmut Zenker. Panama Publications, Germany 2007, ISBN 3936-73205-1 * Helmut Zenker; Kottan ermittelt - Geschichten aus dem Wienerwald München R. Piper GmbH & Co.KG 1988 ISBN 3-492-15540-5 * Margit und Helmut Zenker: Kottan ermittelt - Nachtruhe, München Wilhelm Heyne Verlag 1988 ISBN 3-453-02693-4 Weblinks * www.kottan-ermittelt.at * Kottan ermittelt-Drehorte einst und jetzt * Kottan ermittelt in der Internet Movie Database (englisch) * Kottan FanFilm: Die Rückkehr des Automaten (2005) Quellen 1. ↑ Laut Wiederholung auf Ö1 am 3. Februar 2007 und hoerspiele.co.at Read more on Last.fm. User-contributed text is available under the Creative Commons By-SA License; additional terms may apply.